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9 praktische Schritte zum Erstellen ansprechender E-Learning-Compliance-Schulungen

Für viele Ausbilder*innen und Lernende sind Compliance-E-Learning-Schulungen ein notwendiges Übel. Wir alle wissen, dass die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend ist. Compliance wird aber bisweilen als abstraktes oder sogar langweiliges Thema empfunden.

Videhi Bhamidi
Engaging compliance training

In einigen Fällen ist es eventuell unklar, welchen Bezug Compliance zu unserem Arbeitsalltag hat. Mitunter ist auch das Gegenteil der Fall und Compliance wird als Selbstläufer verstanden. In jedem Fall ist es schwierig, die richtigen Methoden zu finden und dieses Thema für Lernende motivierend zu gestalten.

Glücklicherweise gibt es zahlreiche Best Practices, die sich Ausbilder*innen zunutze machen können, um ansprechende und äußerst effektive E-Learning-Inhalte für Compliance-Schulungen zu erstellen. In dieser fünfteiligen Reihe haben wir die Erstellung eines ansprechenden E-Learning-Compliance-Schulungsprogramms auf neun praktische Schritte beschränkt. Wenn Sie diese neun Schritte befolgen, verwandeln Sie ein äußerst kniffliges Thema in eine angenehme, interaktive Lernerfahrung. Beginnen wir mit dem ersten Schritt:

Schritt 1: Verwenden Sie Lernziele

Einer der Gründe, warum Compliance ein so schwieriges Thema ist, besteht darin, dass Lernende das Schulungsziel oft nicht richtig verstehen. Dies ist eine große Hürde, die es zu überwinden gilt, um die Wirksamkeit des Kurses zu gewährleisten.

Das geht am besten, wenn Sie damit beginnen, klare Lernziele zu formulieren. Dies sind verständliche, einfache Aussagen, die zu Beginn Ihres Kurses eindeutig klarstellen, worum es in dem Kurs geht. Lernziele informieren Lernende darüber, was sie in dem Kurs lernen werden und wie sie von diesem Wissen profitieren.

Formulierung spezifischer Lernziele:

Vor allem bei der Behandlung abstrakter Themen wie Compliance ist es entscheidend, sehr spezifische Ziele zu formulieren.

Stellen Sie sich vor, Sie müssen Mitarbeitende in der Kundenbetreuung zu neuen Datenschutzbestimmungen schulen. Denken Sie ganz konkret darüber nach, welches übergeordnete Ziel Sie mit Ihrer Schulung verfolgen. Vermeiden Sie Ziele, die zu allgemein formuliert sind.

Sagen Sie zum Beispiel nicht: „Dieser Kurs bereitet Sie auf die Einhaltung der Datenschutzgesetze vor.“

Sagen Sie stattdessen: „Nach dem Abschluss dieses Kurses wissen Sie, wie Sie sensible Kundendaten in unserem CSM-Programm speichern und verarbeiten.“

Lernziel-Ersteller

SMART-Ziele

Ein weiteres nützliches Modell zum Erstellen klarer Lernziele ist das SMART-Modell. Stellen Sie immer sicher, dass Ihre Ziele spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und termingebunden sind.

Wir haben außerdem ein hilfreiches Tool zur Erstellung effektiver Lernziele entwickelt. Testen Sie jetzt unseren Lernziel-Ersteller.

Schritt 2: Erstellen Sie Inhalte in der richtigen Reihenfolge

Wenn Sie einen E-Learning-Compliance-Kurs erstellen, ist es verlockend, zuerst sämtliche Inhalte zu erstellen und im Nachhinein über die Testfragen nachzudenken. Das Problem dieses Ansatzes ist, dass sie damit „PowerPoint-ähnliche“ Kurse erstellen, die Lernende mit Informationen bombardieren. Lernende fühlen sich dadurch schnell überfordert und schalten ab.

Die richtige Reihenfolge der Inhaltserstellung:

Die effektivere Methode zur Erstellung ansprechender E-Learning-Inhalte ist es, Ihre Lernziele von Anfang an zu berücksichtigen. Welche Fragen sollen die Lernenden nach dem Abschluss des Kurses beantworten können? Verfassen Sie die Inhalte, sobald Sie diese Fragen kennen, um den Lernenden das Wissen an die Hand zu geben, das sie benötigen, um sie zu beantworten.

Kommen wir noch einmal auf das Beispiel der Datenschutz-Compliance-Schulung im ersten Teil zurück. Hier sind einige potenzielle Fragen, die Ihr Kurs beantworten könnte:

  • Zu welchen personenbezogenen Daten sollte ich Zugang haben?
  • Was muss ich tun, wenn ich sensible Kundendaten erhalte?
  • Wie speichere ich Kundendaten richtig in unserer CSM-Software?

Indem Sie mit solch einfachen Fragen beginnen, haben Sie eine eindeutigere Vorstellung davon, was wirklich wichtig ist, und überfordern Lernende nicht mit weniger relevanten Informationen. Halten Sie die Dinge für die Lernenden immer spezifisch und relevant.

Schritt 3: Unterteilen Sie Inhalte in kleine, wiederholbare Einheiten

Wiederholung ist eine bewährte Methode zur Verinnerlichung neuen Wissens. Bei Schulungen zu abstrakten Themen wie Compliance kann Wiederholung ein äußerst hilfreiches Werkzeug sein. Es ist auch wichtig, nicht zu viele Informationen in eine Schulungssitzung oder einen Kurs zu packen. Wenn Sie ein breites Spektrum Compliance-relevanter Themen abdecken müssen, sollten Sie sie auf mehrere Kurse verteilen. So vermeiden Sie es, die Lernenden zu überfordern.

Kurz und prägnant

Manche Menschen empfinden Wiederholungen als langweilig. Der Schlüssel zur Präsentation von Wiederholungen ist ein nahtloser Informationsfluss, der Langeweile bei Lernenden vorbeugt. Das bedeutet, Sie sollten Ihre Inhalte in kurzen, leicht verständlichen Sätzen formulieren. Ihre Sätze sollten idealerweise nicht länger als 20 Wörter sein. Der gesamte Kurs sollte maximal 1.000 Wörter haben. Wenn Sie sich daran halten, stellen Sie sicher, dass die Lernenden am Ball bleiben.

Wiederholung bedeutet nicht, den exakten Wortlaut mehrfach zu wiederholen. Es bedeutet ganz einfach, erneut auf die Hauptziele des Kurses zurückzukommen, wann immer dies möglich ist, damit sich die Lernenden die wichtigsten Punkte merken. Das heißt, Sie müssen Ihre Lernziele (Schritt 1) beim Schreiben von Inhalten klar vor Augen haben. Versuchen Sie stets, diese Ziele so oft wie möglich hervorzuheben.

Schritt 4: Nutzen Sie Microlearning

Sobald Sie wissen, wie Sie Ihre Compliance-Kurse verkürzen können, ist es eine gute Idee, „Microlearning“ zu berücksichtigen. Dabei handelt es sich um einen E-Learning-Lernstil, der sich kleine Wissenshäppchen zunutze macht, um die Mitarbeit zu steigern. Lernende bleiben deutlich länger am Ball, wenn Inhalte kurz und leicht verdaulich sind.

Als Richtlinie sollte eine Kursdauer von fünf bis 15 Minuten angestrebt werden. Wenn Sie Ihr Lernziel nicht innerhalb von 30 Minuten erreichen können, teilen Sie es in mehrere Lernziele auf oder verwenden Sie einen Lernpfad (Erstellung einer Reihe von Kursen zu Compliance-relevanten Themen).

Verwenden Sie kurze Abschnitte und Sätze und kommen Sie gleich auf den Punkt. Verwenden Sie nach Möglichkeit kurze Video-Tutorials oder leicht verständliche Grafiken, um Compliance-relevante Informationen stärker zu komprimieren. Anschauungsmaterialien wie Videos und Grafiken können Compliance-Themen oft viel effektiver erklären als langatmige Texte.

Schritt 5: Befolgen Sie die nachstehenden Best Practices beim Schreiben von Inhalten

Nicht jeder ist ein Naturtalent, was das Schreiben von Inhalten anbelangt, aber mit ein wenig Übung können wir alle unsere Schreibkompetenz verbessern. Gutes Schreiben ist bei komplexen, abstrakten Themen wie Compliance besonders wichtig. Ein gut formulierter Text hilft Leser*innen, Compliance-relevante Probleme schneller zu verstehen.

Hier sind sieben wichtige Punkte, die Sie beim Schreiben von E-Learning-Inhalten für Compliance-Schulungen beachten sollten:

  1. Kennen Sie Ihr Publikum. Beschreiben Sie Compliance-relevante Themen mit Begriffen, die für die Lernenden relevant sind.
  2. Haben Sie ein klares Ziel vor Augen. Behalten Sie die Lernziele im Auge.
  3. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Stellen Sie die wichtigsten Informationen oben an. Nennen Sie anschließend wichtige Einzelheiten und weniger wichtige Details zuletzt.
  4. Schreiben Sie in kurzen, einfachen Sätzen. Versuchen Sie, Sätze mit mehr als 20 Wörtern zu vermeiden.
  5. Schreiben Sie im Aktiv. Vermeiden Sie passive Verbkonstruktionen.
  6. Verwenden Sie nach Möglichkeit Bilder und Videos. Dies kann dazu beitragen, Informationen effektiver zu vermitteln.
  7. Lassen Sie Ihren Kurs immer gegenchecken, bevor Sie ihn veröffentlichen. Im Idealfall sollten Sie eine Führungskraft oder die Rechtsabteilung bitten, Ihre Compliance-relevanten E-Learning-Inhalte gegenzulesen, um die Richtigkeit zu gewährleisten.

Wahl des richtigen Authoring-Tools

Unsere Expert*innen haben einen hilfreichen Leitfaden erstellt, der Ihnen bei der Auswahl eines Authoring-Tools hilft, das die Anforderungen Ihres Unternehmens erfüllt.

Schritt 6: Warum Inhalte erstellen, wenn Sie sie kuratieren können?

Das Internet ist voll von erstklassigen Ressourcen zu Compliance-relevanten Themen – von Blogs über Nachrichtenseiten bis hin zu Online-Handelsmagazinen. In vielen Fällen können Sie sich diese wertvollen Ressourcen zunutze machen und sich die harte Arbeit des Schreibens neuer Inhalte ersparen. Wir bezeichnen das als „Kuratieren von Inhalten“. Kuratieren bedeutet, Lernende auf Online-Ressourcen zu verweisen, in denen sie die benötigten Informationen problemlos finden können.

So kuratieren Sie Compliance-relevante E-Learning-Inhalte

Beim Kuratieren von Inhalten geht es nicht einfach nur darum, eine Liste mit Links zu erstellen, die die Lernenden für den Zugriff auf externe Informationen anklicken können. Als Kurator*in müssen Sie für jede Ressource, die Sie empfehlen, eine kurze Einleitung schreiben. Machen Sie spezifische Angaben dazu, welche nützliche Inhalte die Lernenden in den von Ihnen verlinkten Webseiten, Blogbeiträgen oder Online-Artikeln finden können.

Lesen Sie sich externe Inhalte, die Sie verlinken, sorgfältig durch, bevor Sie sie den Lernenden empfehlen. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass die Informationen richtig sind. Falls Sie Fehler finden, weisen Sie die Lernenden entweder darauf hin oder suchen Sie nach einer anderen Ressource, die zutreffender ist.

Kontextualisieren Sie die von Ihnen kuratierten Ressourcen. Fügen Sie Informationen zu Ihrer Einleitung hinzu, die veranschaulichen, warum diese Ressource für die Lernenden hilfreich ist.

Schritt 7: Schaffen Sie eine Feedback-Kultur

Feedback ist ein leistungsstarkes Tool in Ihrem E-Learning-Toolkit, vor allem bei weniger beliebten Schulungsthemen wie Compliance. Die Lernenden möchten natürlich wissen, ob sie irgendwo falschliegen, und herausfinden, wie sie ihr Compliance-Wissen verbessern können. Machen Sie sich dies zunutze, indem Sie Testfragen in Ihre E-Learning-Compliance-Kurse integrieren. Sie bieten die Möglichkeit, Feedback zu geben.

Vergewissern Sie sich immer, dass die Lernenden verstehen, warum der Inhalt relevant ist. Bringen Sie Beispiele aus dem echten Leben, die aufzeigen, wie wichtig Compliance nicht nur auf abstrakter Ebene, sondern auch in der täglichen Praxis ist. Bieten Sie umfassendes Feedback, wenn Lernende Fragen falsch beantworten.

Schritt 8: Nutzen Sie den Net Promoter Score, um Ihre E-Learning-Compliance-Inhalte zu verbessern

Testergebnisse sind der übliche Standard zur Messung der Effektivität eines Kurses. Sie erzählen jedoch nicht immer die ganze Geschichte. Das Engagement der Lernenden ist ein besserer Indikator, um festzustellen, ob Ihr Compliance-Kurs ihnen einen Mehrwert bietet. In Bezug auf Compliance-Schulungen, die viele Lernende als zu abstrakt oder etwas langweilig empfinden, ist Engagement besonders wichtig.

Nutzen Sie eine bewährte Methode, die als Net Promoter Score (NPS) bezeichnet wird, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob Ihre Compliance-relevanten Schulungsinhalte die Lernenden ansprechen. Bei dieser Methode befragen Sie Lernende am Ende eines Kurses oder eines Schulungsmoduls, ob sie diesen Kurs ihren Kolleg*innen empfehlen würden.

Wenn die Lernenden mit „Ja“ antworten, ist dies ein guter Indikator dafür, dass sie den Kurs hilfreich und relevant fanden. Wenn Sie mit „Nein“ antworten, wissen Sie, dass Sie die Inhalte verbessern müssen. Wenn Sie E-Learning-Inhalte für Compliance-Schulungen mit Easygenerator erstellen, ist der NPS bereits als Standardfunktion integriert. Damit ist die Erfassung dieses wertvollen Benutzerfeedbacks besonders einfach.

Schritt 9: Teilen Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrung

In vielen Fällen sind die erfahrensten Mitarbeitenden Ihres Unternehmens die beste Informationsquelle in Bezug auf E-Learning-Compliance-Schulungen. Sie kennen das Unternehmen besser als jeder andere und haben ihre Fachkenntnisse über Compliance-relevante Themen durch jahrelange praktische Erfahrung erworben.

Bitten Sie Führungskräfte und die Rechtsabteilung Ihres Unternehmens, einen Beitrag zu Compliance-relevanten Schulungsinhalten zu leisten. Kultivieren Sie eine Kultur des Wissensaustauschs in Ihrem Unternehmen. Dadurch schaffen Sie ein Umfeld, in dem Lernende hilfreiche Compliance-Einblicke von Kolleg*innen erhalten, die das Thema wirklich beherrschen.

Der Wissensaustausch bietet erfahrenen Mitarbeitenden die Gelegenheit, Ihr Compliance-Fachwissen unter Beweis zu stellen. Oftmals freuen sie sich über diese Möglichkeit und stellen ihre Zeit und ihr Know-how gerne zur Verfügung. Unabhängig davon, ob Sie diese Expert*innen bitten, Ihre Compliance-relevanten Inhalte gegenzulesen oder eigene Inhalte erstellen – Ihr gesamtes Unternehmen wird immer von diesem wertvollen Wissen aus erster Hand profitieren. Idealerweise sollten Sie ein einfaches Kurs-Authoring-Tool wie Easygenerator nutzen, damit Mitarbeitende E-Learning-Inhalte für Compliance-Schulungen schnell erstellen, teilen und aktualisieren können.

Schlussbemerkungen

Wir hoffen, dass Ihnen dieser Artikel gefallen hat und Ihnen einige nützliche Tipps zur Entwicklung und Verbesserung des E-Learning-Compliance-Programms Ihres Unternehmens gegeben hat. Wenn Sie diese neun wirksamen Schritte in der Praxis umsetzen, können Sie sicher sein, dass Ihre Online-Compliance-Schulungen ansprechender und effektiver sind als je zuvor.

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Über die Autorin

Videhi Bhamidi ist Beraterin für Lernprodukte bei Easygenerator. Sie hat über 15 Jahre Erfahrung in den Bereichen E-Learning, Forschung in der Anwendererfahrung und Vordenker-Projekten und erstellt regelmäßig Beiträge für L&D-Magazine. Sie ist Oxford-Absolventin und bestrebt, Design, Forschung, Technologie und Didaktik in ihren Lösungen zu vereinen.